Auf dem Weg zu einer nachhaltigen (Welt-)Kirche

Auf der Fachtagung am 18. Dezember 2017 im Tagungszentrum Hohenheim wurde die kirchliche Entwicklungszusammenarbeit nach Laudato Si aus unterschiedlichen Perspektiven diskutiert.

Im Mittelpunkt des Beitrags von Prälat Prof. Dr. Josef Sayer, ehem. Hauptgeschäftsführer von Misereor, stand die wegweisende Enzyklika Laudato Si. Papst Franziskus fordert darin die konsequente Verschränkung der ökologischen mit der sozialen Perspektive. Sie ist damit Orientierung und Aufruf zugleich, die weltkirchliche Zusammenarbeit und unser aller Handeln am Wohl der Schöpfung und der Menschheit auszurichten.

Dr. George Peter Pitappillil, Direktor des Renewable Energy Centers Mithradam in Kerala/Indien stellte Mitradaham als Modell für nachhaltige Entwicklung vor. Das Zentrum, das für 30 Personen eine Energie- und Lebensmittelautonomie bietet, setzt sich mit Trainigsprogrammen, Studientagen, Kampagnen und Workshops aktiv sowie auf unterschiedlichen Ebenen in der Bildung zur nachhaltigen Entwicklung ein.

Dr. Oliver Müller, Leiter von Caritas International erläuterte anhand konkreter Beispiele die Folgen des Klimawandels für die humanitäre Hilfe. Im Hinblick auf die Intensivierung zahlreicher Naturkatastrophen spielt die humanitäre Hilfe in der weltkirchlichen Zusammenarbeit eine wichtige Rolle. Gleichzeitig darf diese nicht darauf beschränkt bleiben: es gilt Akteure in Politik und Gesellschaft in die Pflicht zu nehmen, damit die Ursachen des Klimawandels nicht außer Acht gelassen werden.

Cornelia Wolf vom Referat Mission, Ökumene und Kirchlicher Entwicklungsdienst im Oberkirchenrat der Evangelischen Landeskirche in Württemberg brachte die ökumenische Perspektive am Beispiel der Sustainable Development Goals ein und stellte kirchliches Handeln weltweit und auch mit einer Innenperspektive auf den Prüfstand. 

Der Nachmittag war durchzogen von anregenden Diskussionen und wurde musikalisch begleitet von Juliane Hernandez, Mea Kauss und Klaus Jürgen Kauss.

Zugleich wurde Johannes Bielefeld für sein mehr als 30 Jahre währendes weltkirchliches Engagement umfassend gewürdigt und geehrt. Sein beispielhaftes und subsidiäres Wirken hat weit über die Diözese Rottenburg-Stuttgart hinaus gestrahlt.