Ernährung und Landwirtschaft in Baden-Württemberg und weltweit

Am 31. Januar 2019 fand der 6. Ökumenische Strategietag zur Entwicklungsarbeit der Kirchen in Baden-Württemberg statt.

Rund 70 Personen aus dem kirchlichen und politischen Umfeld kamen zum Ökumenischen Strategietag im Haus der Katholischen Kirche in Stuttgart zusammen. Ganz im Zeichen des Themas startete der Tag mit einem etwas anderen Brezelfrühstück: In Kooperation mit der Foodsharing Initiative Stuttgart gab es „gerettete“ Backwaren vom Vortag, die ansonsten im Müll gelandet wären.

Nach der Begrüßung und Einführung, in der Domkapitular Dr. Stäps die globalen Dimensionen der Ernährungs- und Landwirtschaftssituation umriss, gab Dr. Rudolf Buntzel einen umfassenden Einblick in die Lebensmittelstandards. Dabei konnte er überzeugend aufzeigen, dass die stark ansteigende Zahl privater Lebensmittelstandards entwicklungspolitisch von größter Bedeutung sind: die oft schwache staatliche Regulierung in den Ländern des globalen Südens wird durch private Standards ersetzt, die damit den Marktzugang ermöglichen und auch kontrollieren. Für Kleinbauern bedeuten diese Standards eine hohe, oft auch nicht zu bewältigende Hürde. In der anschließenden Podiumsdiskussion mit Ministerialdirektorin Grit Puchan vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Volker Greulich (Projektreferent Afrika von Kolping International) und Christian Hiß (Vorstand der Regionalwert AG) wurde die Bedeutung und Auswirkung der Standards auf kleinbäuerliche ErzeugerInnen in Baden-Württemberg und im globalen Süden diskutiert. Nachmittags wurde das Thema in Arbeitsgruppen aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet: Die Spannbreite reichte von den Rechten der Bauern weltweit, über Landwirtschaft und Partnerschaftsarbeit, Friedensarbeit und Entwicklung, Globalem Lernen im Hinblick auf Ernährungssouveränität bis hin zu konkreten Alternativen am Beispiel der Foodsharing Initiative.