Ernährung weltweit unter Druck des Ukrainekriegs und des Klimawandels

Karlsruhe, 02.09.2022: Das Thema Ernährungssouveränität weltweit war ein zentrales Thema beim Begleitprogramm der Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen. VertreterInnen der Kirchen weltweit berieten über die Bedeutung von Ernährungsunabhängigkeit und Ernährungssicherheit. Dies wird auch das Thema des Ökumenischen Strategietags 2023 in Stuttgart sein.

Der Ukrainekrieg verschlechtert die Ernährungssituation vieler Menschen in Afrika drastisch. Ein Viertel der Menschen könnten derzeit ihre Ernährung nicht verlässlich sichern und seien von Hunger bedroht. Dr. Fidele Fifama Houssou Gandanou aus Benin sorgt sich über die stark steigenden Brot- und Reispreise, die sich seit Beginn des Krieges vervierfacht hätten. Auch wenn Benin nicht direkt von Getreidelieferungen aus der Ukraine oder Russland abhängt, wirkt sich der Preisansteig bei Düngemitteln und dem Benzinpreis zum Transport der Nahrungsmittel direkt aus. Getroffen werden vor allem die armen Bevölkerungsschichten.

Nicta Lubaale von der Organisatuon of African Instituted Churches in Nairobi sieht dahinter eine schleichende, aber zentrale Herausforderung. Für die Ernährungssouveränität im westlichen Afrika wird es entscheidend sein, ob es gelingt, die Landwirtschaft an den Klimawandel anzupassen. Vor allem Kleinbauern seien betroffen von dem veränderten Regenrhythmus und den höheren Temperaturen. Nicta sieht dies auch als einen Bestandteil von klimabedingten Schäden und Verlusten. Es brauche mehr Wissen, um unter veränderten Bedingungen gesunde Nahrung anzubauen, Zugang zu lokalen Märkten und zu fairen Krediten. 

Am 30.01.2023 wird sich der Ökumenische Strategietag 2023 in Stuttgart ebenfalls mit der Frage der Ernährungssicherheit weltweit befassen.