Gute Ideen für mehr Nachhaltigkeit im Kirchenalltag

St. Maria Königin in Kemnat ist als „Faire Gemeinde“ ausgezeichnet

St. Maria Königin in Kemnat trägt nun die Auszeichnung als „ Faire Gemeinde“ (von rechts): Andrea Hummel, gewählte Vorsitzende des Kirchengemeinderates, Diakon Markus Schwer, Pfarrer Klaus Alender, Heidrun Wabenegger (Fair-Verkauf und AK Weltkirche), Hans Peter Piepho, Sylvia Hank, Referentin „Faire Gemeinde“ der Diözese Rottenburg-Stuttgart, und Katharina Piepho , Ansprechperson für die „Faire Gemeinde“ in Kemnat. Foto: DRS / Kerstin Gugel

Urkunde und Plakette zeigen nun auch ganz offiziell das faire Engagement der Kirchengemeinde St. Maria Königin in Kemnat-Ostfildern. Die Gemeinde wurde am 18. April 2021 in einem festlichen Gottesdienst als „Faire Gemeinde“ ausgezeichnet.

Kreative Aktionen, nachhaltige Ideen und die Beteiligung vieler Aktiver der Kirchengemeinde machten diese Auszeichnung möglich. Nach dem Beschluss im Kirchengemeinderat und der Unterzeichnung der Selbstverpflichtung, startete St. Maria Königin mit dem Gemeindeessen zu Erntedank 2018 ihren Weg zur Auszeichnung. Zu den obligatorischen Kriterien des fairen Ausschanks bei Festen, der jährlichen thematischen Veranstaltung und der Öffentlichkeitsarbeit wählte sich die Gemeinde als weitere drei Ziele die Müllvermeidung, die Einrichtung einer Verkaufsstelle fairer Produkte und die Umstellung auf Ökostrom.

Durchdacht und originell setzte die Kirchengemeinde die Kriterien um: So wurde zum Beispiel bei Festen die selbstgebackene Obstkuchen mit Äpfeln und Pflaumen aus dem Pfarrgarten in Restpapier aus der Druckerei verpackt anstatt in wenig nachhaltige Alufolie. Auch auf den Geldbeutel wirkte sich die Aktion aus: So konnten durch ein verbessertes Temperaturmanagement und dem Einsatz sparsamer Leuchtmittel die Stromkosten der Kirche merklich gesenkt werden.

„Ihr Engagement ist sehr wichtig“, betonte Sylvia Hank, Referentin für Faire Gemeinden in der Diözese Rottenburg-Stuttgart, beim Gottesdienst. „Denn wenn Kirchengemeinden fair handeln, werden sie  zum Vorbild in unserer Gesellschaft. Sie zeigen, dass man etwas bewegen kann. Sie machen deutlich: Für uns als Christinnen und Christen ist es wichtig, Gottes Gaben gerecht zu verteilen.“ Im Namen der vielen engagierten Gemeindemitglieder nahm Katharina Piepho von der Steuerungsgruppe „Faire Gemeinde“ die Auszeichnung entgegen.

In zwei Jahren kann sich Kemnat um die Erneuerung der Auszeichnung bewerben – und obwohl Corona derzeit vieles aus der gewohnten Bahn wirft, plant St. Maria Königin in Kemnat bereits die nächsten Schritte: Unter anderem prüft der Kirchengemeinderat derzeit, wie sich der Gemeindebrief auf Recyclingpapier umsetzen lässt.

Die Initiative „Faire Gemeinde“ wird getragen von der Landesstelle Brot für die Welt im Diakonischen Werk Württemberg, der Diözese Rottenburg-Stuttgart, dem Dienst für Mission, Ökumene und Entwicklung, dem Umweltbüro der Evangelischen Landeskirche in Württemberg sowie dem Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg (DEAB).

Sylvia Hank