„Hallo! Ich bin José und Freiwilliger aus Mexiko“

Als der Reverse-Freiwillige José Luis Farrera im Entsendegottesdienst aller Weltkirchlicher Friedensdienstler der Diözese Rottenburg-Stuttgart am 26.07.2019 in Heiligkreuztal predigt, wird die Kirche von vielen unterschiedlichen Emotionen erfüllt.

Emotionen, die auch ihn in seinem Jahr als Freiwilliger in Gundelsheim und Neckarsulm ständig begleiteten. José berichtet, wie er zu Anfang auf viel Unverständnis von Seiten seiner Familie gestoßen sei, als er sich für einen Weltkirchlichen Friedensdienst (WFD) in Deutschland entschied. Doch trotz vieler Ängste, Zweifel und Fragen habe er sich wie die Jünger im Markusevangelium (6, 7-13) aufgemacht, in die Welt zu gehen und die Frohe Botschaft anderswo zu leben und zu erleben.

Eine Schule für Kinder mit körperlich und geistig verzögerter Entwicklung in Neckarsulm war für ein Jahr sein Einsatzort in Deutschland. Er erzählt von den Herausforderungen und Schwierigkeiten in seiner Einsatzstelle, die besonders zu Beginn auch auf die unterschiedliche Sprache zurückzuführen gewesen sei.

Deshalb passierte es des Öfteren, dass José auf alle Fragen, die ihm gestellt wurden, mit „Hallo! Ich bin José und Freiwilliger aus Mexiko“ geantwortet habe. Ein erheitertes Lachen ist in der Kirche zu vernehmen. Denn trotz aller Hindernisse und Unsicherheiten, denen sich José im Laufe dieses Jahres stellen musste und mit denen auch viele der deutschen Freiwilligen im Ausland konfrontiert sein werden, steht José heute vor ca. 120 Menschen und berichtet berührend und in sehr gutem Deutsch von seinen Erfahrungen.

Die größte Unterstützung seien für ihn neben seiner deutschen Familie und den LehrerInnen in der Schule, die Kinder gewesen, mit denen er gearbeitet hat. Er erzählt, wie viel sie ihn gelehrt hätten und er in ihrem Lachen und der Arbeit mit ihnen Gott erlebt habe.

José fühle sich hier sehr wohl und nach fast einem Jahr voller Erfahrungen und Erlebnisse, wird er sich von seiner Familie und den Freunden hier verabschieden müssen.

José beschreibt, wie schwierig es vor einem Jahr gewesen sei, seine Heimat, sowie Freunde und Familie in Mexiko zu verlassen. Genauso schwer falle es ihm heute, seine Familie und Freunde hier in Deutschland zurückzulassen. Es ist eine prägende Erfahrung die vor allem den 35 deutschen Freiwilligen des WFD noch bevorsteht. Sie wurden am 26. Juli feierlich in verschiedenste Ecken der Welt entsandt um bei Partnern einen Dienst für Frieden und Verständigung zu leisten.

(JS/PS)