Nachhaltig Gut Leben – Auf der Suche nach dem rechten Maß

Bischof Dr. Gebhard Fürst nahm in seinem Impulsvortrag am zweiten Veranstaltungstag der Nachhaltigkeitsstrategie Baden-Württembergs die soziale Dimension von Nachhaltigkeit in den Blick.

Bischof Dr. Gebhard Fürst

„Wir haben noch nie in einer Zeit gelebt, die sich so rasant beschleunigt – in allen Bereichen“. Von dieser Bestandsaufnahme ausgehend ruft Bischof Dr. Gebhard Fürst dem Publikum das weit verbreitete Bedürfnis nach Entschleunigung und Unterbrechung sowie die Sehnsucht nach Spiritualität und Verankerung vieler Menschen in Erinnerung. „Kirche will und muss vor Ort präsent sein und mit ihrem direkten pastoralen Angeboten für die unterschiedlichen Lebenssituationen der Menschen da sein“. Die Offenheit der kirchlichen Unterstützungssysteme für alle Menschen sowie die Vernetzung mit weiteren Einrichtungen sei dabei eine unerlässliche Grundlage um nachhaltig wirkende Lebensräume zu gestalten und zu entwickeln. Neben der Nächstenliebe gehe es mit Blick auf die Generationengerechtigkeit darum aus dem christlichen Glauben heraus Verantwortung für die Schöpfung zu übernehmen. „Nach uns die Sintflut“ – kann zu einem realistischen Szenario werden, mahnt Bischof Dr. Gebhard Fürst, wenn das Prinzip der weltweiten Solidarität außer Acht gelassen wird. Die umfassenden ökologischen Herausforderungen können nicht allein technokratisch gelöst werden, es bedarf umfassender gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Bemühungen sowie Veränderungen in der persönlichen Lebensgestaltung. „Wenn wir nachhaltig handeln wollen, müssen wir die südlichen Regionen im Blick behalten“. Der Impulsvortrag endet mit der bekannten und dennoch immer wichtiger werdenden Frage: "Welche Welt wollen wir unseren Kindern hinterlassen?".

Katharina Abdo