Warum es sich lohnt außerhalb der eigenen vier Wände zu denken – digitale Solidarität in der Krise

Wie kann unter den Bedingungen der Covid19-Pandemie globale Solidarität und Partnerschaft gelebt werden? Die Weltkirchlichen Friedensdienste in der Diözese Rottenburg-Stuttgart werden durch die globale Covid-19 Pandemie vor große Herausforderungen gestellt.

Foto: BDKJ Rottenburg-Stuttgart

Im März und April dieses Jahres wurden alle aktiven Freiwilligen innerhalb kurzer Zeit aus ihrem Dienst nach Deutschland geholt und in diesem Sommer kam es aufgrund der unsicheren Lage in den Einsatzländern zu keiner Ausreise. In vielen der Einsatzländer herrscht momentan eine bedrückende Situation: Die Infektionszahlen lassen sich trotz strenger Vorkehrungen nicht eindämmen, Menschen stehen aufgrund von lang anhaltenden Lock-Downs vor dem wirtschaftlichen Ruin und in einigen Ländern drohen Versorgungsengpässe und Hunger. Wie kann verhindert werden, dass ausgerechnet in dieser Situation die Beziehungen und der Austausch mit den Menschen in der Partnerprojekten abreißen?

Das diesjährige Rückkehrer*innenforum, das unter besonderen Vorkehrungen vom 2.-4. Oktober im Jugendhaus St. Norbert in Rot an der Rot stattfand, widmete sich dieses Jahr dem Austausch mit Beteiligten und Freund*innen der Weltkirchlichen Friedensdienste in unterschiedlichen Partnerländern der Diözese.

Generell geht es bei den WFDs darum, über Grenzen hinweg Interesse an der Situation anderer Menschen zu zeigen, Zeit und Erfahrungen zu teilen, Solidarität zu leben und sich für eine globale Perspektive stark zu machen. Aus dieser Motivation heraus entstand bei den Rückkehrer*innen der Wunsch, einen globalen Austausch mit Freund*innen der WFDs zu organisieren. An der Online-Konferenz, die auf dem diesjährigen Rückkehrer*innenforum veranstaltet wurde, nahmen ehemalige Reverse-Freiwillige, Mentor*innen und Freund*innen aus Mexiko, Peru, Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uganda teil und tauschten sich über die aktuelle Situation in ihren Ländern aus. Am Sonntag fand eine Andacht statt, an der auch Teilnehmer*innen aus Thailand, Argentinien und Brasilien zugeschaltet waren. Hanna Bauer, eine der Organisator*innen, war begeistert: „Am schönsten war das Gefühl, dass der WFD auch international noch zusammengehört, auch mit den Rückkehrer*innen aus dem Reverse-Programm.“ Sie wünscht sich, dass der Austausch weitergeführt wird. Eine weitere Austauschrunde ist für den 07. November 2020 geplant.

Auch für das Team der Weltkirchlichen Friedensdienste dreht sich momentan viel darum, die partnerschaftliche Arbeit mit den beteiligten Personen im Globalen Süden auch in diesem Jahr weiterzuführen. Für mögliche Ausreisen im Jahr 2021 werden ab diesem Herbst wieder Bewerbungen angenommen.