Welternährungstag 2022: Projekte gegen den Hunger

Weltweit nimmt die Zahl der Hungernden wieder zu. Die Diözese Rottenburg-Stuttgart unterstützt und betreut Projekte im Kampf gegen den Hunger und zur Sicherung der Ernährung. Zum Welternährungstag am 16. Oktober 2022 stellen wir im Nordosten Kenias eines davon genauer vor.

Foto: Internationale Gemeinschaft Missionary Community of St. Paul the Apostle

Millionen Menschen weltweit leiden an Hunger: "Die Welt steht vor einem schweren Rückschlag bei den Bemühungen, den Hunger zu beenden", heißt es im nun veröffentlichten Welthunger-Index 2022. Zu den grundlegenden Problemen wie strukturelle Ungleichheit und Macht-Asymmetrien im Ernährungssystem treiben Kriege und Konflikte, die Klimakrise und die wirtschaftlichen Folgen der COVID-19-Pandemie den Hunger weiter an.

Die Diözese Rottenburg-Stuttgart unterstützt und betreut verschiedene Projekte im Kampf gegen den Hunger. Zum Welternährungstag am 16. Oktober 2022 stellen wir eines davon im Nordosten Kenias vor: In Kokuselei im Turkana-Distrikt arbeitet die internationale Gemeinschaft Missionary Community of St. Paul the Apostle an Angeboten für mehr Ernährungssouveränität der Menschen. Familien erlernen dort praktische, landwirtschaftliche Fähigkeiten, um sich selbst versorgen zu können.

Der Turkana-Distrikt liegt im Nord-Osten Kenias und grenzt im Norden an den Sudan und Äthiopien und im Westen an Uganda. 60 % der Bevölkerung sind Nomaden, 5 % sind sesshaft. Hunger ist neben der Isolation und der fast nicht vorhandenen Infrastruktur (Straßen, Trinkwasser, Transport, Sanitäranlagen, Kommunikationsmittel) das Hauptproblem der Menschen in Turkana. Der Anbau von Gemüse war unüblich und wurde bis zur Umsetzung des Projektes kaum betrieben, die Ernährung war fast ausschließlich über Viehhaltung sichergestellt. Dies führte zu lebensgefährlichen Situationen, wenn die Tiere bei regelmäßig auftretenden Dürren starben.

Seit 2010 und in bisher drei Projekt-Phasen unterstützte die Hauptabteilung Weltkirche der Diözese Rottenburg-Stuttgart unter anderem die Anlage eines Demonstrationsgartens und Schulungen für die Frauen der Gemeinde. Weiter wurde in wassersparenden Anbaumethoden geschult, es wurden Brunnen angelegt oder ein Gewächshaus mit Tropfbewässerungssystem gebaut. Für den gut funktionierenden Betrieb der Anlage wurde ein "Wasserkommitee" aus vier Männer und Frauen gewählt, das eine dreitägige Ausbildung bekam und seither die Wasserversorgung organisiert. Ein gemeinschaftlicher Gemüsegarten, der auch gemeinsam bewirtschaftet wird, soll zu einer besseren Ernährung der Menschen beitragen.

Mehr zur Missionary Community of St. Paul the Apostle in Kokuselei / Kenia unter mcspa.org

Zum Video-Beitrag auf der facebook-Seite der Diözese Rottenburg-Stuttgart.

Weltkirchliche Projekte zur Ernährungssicherung sind auch Thema in DRS.Global 4/2022