Ein Meilenstein in der Partnerschaft.

Guatemalas Präsident Arévalo trat im Januar sein Amt an.

„Ein starkes Zeichen der Guatemalteken für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit“ hat die Mittelamerika-Referentin von Adveniat, Inés Klissenbauer, die Wahl und den Amtsantritt des sozialdemokratischen Präsidenten Bernardo Arévalo bezeichnet. Arévalo hatte in der Stichwahl um das Präsidentenamt im August 2023 58,2 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen können. Erst am 14. Januar 2024 konnte er sein Amt antreten.

Arévalo ist es gelungen, zwischen den beiden Wahlgängen einen erheblichen Teil der indigenen Bevölkerung Guatemalas zu mobilisieren, deren Entrechtung und Marginalisierung Teil des diktatorischen Systems Guatemalas ist, das keine anderen Aktivitäten zulässt als diejenigen, die den gesellschaftlichen Eliten Privilegien verschaffen. Bereits im Vorfeld der Wahl hatte die Staatsanwaltschaft versucht, die Partei des linksgerichteten Arévalo an der Teilnahme zu hindern. Kirche und Menschenrechtsorganisationen hatten damals gegen die Einflussnahme der Justiz protestiert. Aber bis zur Stichwahl war offen, wie diese ausgehen würde. „Ein demokratischer Hoffnungsträger des Volkes trifft den „Pakt der Korrupten – Ausgang ungewiss“, hatte damals Inés Klissenbauer die Vorgänge kommentiert. Und noch nach Arévalos Wahlsieg hatte die Staatsanwaltschaft bis zuletzt versucht, dessen Amtsantritt zu verhindern. Die monatelangen Demonstrationen seiner Anhängerschaft blieben am Ende siegreich.

Besonders auch für die indigene Bevölkerung ist Arévalo eine Hoffnungsgestalt. „Wir werden immer gegen Korruption sein, aber auch gegen Ausgrenzung. Deswegen wollen wir, dass so viele wie möglich bei der Verteidigung unserer Demokratie mitmachen“, wird ein Vertreter der K’iché-Gemeinden in einem Tagesschau-Bericht zitiert, Angehöriger einer der Maya-Ethnien, die unter dem Genozid der 1980er Jahre besonders gelitten haben. (TBr)

Zum Inhaltsverzeichnis