„Überleben“: Eine Antiheldin ringt um Emanzipation.

Tsitsi Damgarembga aus Simbabwe, Trägerin des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels von 2021, zeichnet in ihrer Romantrilogie „Überleben“ in starken, emotional nahegehenden, oft verstörenden Bildern das Ringen einer Frau um Emanzipation. Ihre Heldin Tambudzai, die eigentlich eine „Antiheldin“ ist, hat alles, was sich eine schwarze Frau in Simbabwe wünschen kann: Bildung, Diplome, einen Job. Aber sie lebt in einem Land, das sich nicht aus den Fesseln des Kolonialismus lösen kann, dessen Gesellschaft unter dem diktatorischen Regime der neuen Machthaber verroht und dessen neue Freiheit die Frauen ausschließt. Und so ist auch Tambudzais Weg immer wieder von Erfahrungen der Entrechtung und von hohen Hürden bestimmt.

Dieses Buch ist ein zorniges, kluges und empathisches Plädoyer für die Rechte und die Emanzipation von Frauen in (nicht nur) afrikanischen männerdominierten Gesellschaften. (TBr)

Tsitsi Dangarembga: Überleben. Roman, aus dem Englischen von Anette Grube, Frankfurt a. M. (Fischer-Taschenbuch) 2023, ISBN 978-3-596-70823-9, 14 Euro.